Immunglobuline

Was sind Immunglobuline?

Immunglobuline nennt man auch Antikörper. Es sind Eiweiße, die vom Immunsystem, also der Körperpolizei, gemacht werden. Man könnte sagen, sie sind besondere Körperpolizisten. Zusammen mit anderen Zellen schützen sie den Körper vor Eindringlingen, die krank machen können. Sie sind sehr wichtig bei der Abwehr von Bakterien und Viren.

Es gibt fünf verschiedene Sorten von Immunglobulinen, die man IgA, IgD, IgE, IgG und IgM nennt. Jede davon hat eine bestimmte Aufgabe und es gibt unterschiedlich viel davon im Körper.

IgG ist das Immunglobulin, von dem es am meisten im Blut gibt. Es ist besonders wichtig, damit das Immunsystem Bakterien, Viren und Gifte erkennen und ausschalten kann.

Die Zellen, die als Eindringlinge in den Körper kommen können, nennt man auch Antigene. Tauchen die im Körper auf, werden sie markiert, damit das restliche Immunsystem gleich Bescheid weiß, wenn es sie trifft. Dann aktiviert das Immunglobulin die Abwehrzellen des Immunsystems. Das Antigen, also der Eindringling, wird dann von diesen Abwehrzellen zerstört.

Bekommt man eine Immunglobulintherapie, dann werden viele Antikörper mit einer Infusion, also durch einen Schlauch in eine dünne Nadel und dann in den Körper getropft. Die Immunglobuline helfen dem kaputten Immunsystem, damit es wieder besser funktioniert.

Immunglobuline werden aus menschlichem Blutplasma gemacht. Dafür werden Blut- oder Blutplasmaspenden gebraucht. Sie werden in vier Schritten hergestellt. Zuerst muss das Plasma gesammelt werden. Als nächstes wird das Plasma getestet und dann können die verschiedenen Plasmaspenden zusammengemischt werden. Danach wird das Plasma gereinigt und die Immunglobuline werden herausgefiltert. Am Schluss muss das fertige Medikament dann noch mal geprüft werden.


Plasma sammeln

Mit Blutspenden oder Plasmaspenden wird Plasma gesammelt. Plasmaspendezentren müssen sich an strenge Sicherheitsregeln halten. Alle Plasmaspender werden von Ärzt:innen untersucht. Auch das gespendete Plasma wird gründlich untersucht. Erst danach darf es benutzt werden.

Testen und Mischen

Erst mal wird das Plasma 60 Tage aufbewahrt. Dann werden die einzelnen Spenden in einem großen Plasma-Pool zusammengemischt. So hat man eine Mischung mit sehr vielen verschiedenen Antikörpern. Dann wird noch mal getestet, ob doch Viren im Plasma sind. Das Plasma wird nur weiter benutzt, wenn man keine Viren darin findet.

Immunglobuline reinigen und trennen

Man benutzt Alkohol, um bestimmte Eiweiße und verschiedene Immunglobuline aus dem Plasma herauszuholen. Dann werden noch mehr Eiweiße, außer Immunglobulin-G, und Plasmafette herausgefiltert. Dann wird das Plasma in seine unterschiedlichen Teile geteilt.


Überprüfen der fertigen Medikamente

Die Sicherheit des Medikaments wird in der Firma überprüft, die es herstellt. In Deutschland werden die Medikamente danach noch mal vom Paul-Ehrlich-Institut überprüft. Dann können die Immunglobuline für die Behandlung von Patienten benutzt werden.